Die Belegschaft des Radiostudios Bern sowie die Auslandkorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF kämpfen für den Standort Bern. Sie sind überzeugt, dass mit der Verlegung nach Zürich die Eigenständigkeit der reichweitenstarken und glaubwürdigen Informationssendungen von Radio SRF bedroht wäre.
Diese Haltung haben über 160 SRF- und tpc-Angestellte gestern in einem Schreiben an den SRG-Verwaltungsrat zum Ausdruck gebracht.
Einen Monat nach dem deutlichen Nein zur «No-Billag»-Initiative prüft die Führung von SRF, die meisten Redaktionen aus dem Radiostudio Bern zum Fernsehen nach Zürich-Leutschenbach zu verlegen. In der Folge soll die Generaldirektion der SRG vom jetzigen Standort am Rande der Stadt Bern ins zentral gelegene Radiostudio umziehen.
Bis im Juni will SRF die Entscheidungsgrundlagen für den Verwaltungsrat der SRG erarbeiten. Laut internen Informationen von SRF werden bei einem Umzug der Abteilung Information nach Zürich 3 bis 3,5 Millionen Franken eingespart.
Diese Pläne gefährden nicht nur die föderalen Strukturen der SRG, sondern auch die Medienvielfalt in der Schweiz – also Werte, die im Abstimmungskampf gegen die «No-Billag»-Initiative von der SRG ins Feld geführt wurden. Bern spielt eine entscheidende Rolle als Brückenkopf zwischen der Deutschschweiz und der Romandie.
Die Berichterstattung der meisten nationalen Medien wird inzwischen aus Zürich gesteuert. Zieht Radio SRF nun auch noch nach Zürich, wächst der viel kritisierte «Wasserkopf Zürich» weiter. 72 Prozent der Stimmbevölkerung haben die SRG in der «No-Billag»-Abstimmung unterstützt. Die Belegschaft von Radio SRF in Bern ist überzeugt, dass dabei auch Föderalismus, die «idée suisse» und die Leistungen der Abteilung Information aus Bern, eine grosse Rolle spielten.
Die grosse Mehrheit der Mitarbeitenden des Radiostudios Bern sowie die Auslandkorrespondenten und -korrespondentinnen sind gegen einen Umzug. Sie fordern, dass der SRG-Verwaltungsrat, die SRG-Generaldirektion und die Geschäftsleitung von SRF nicht nur finanzielle Überlegungen machen, sondern auch föderalistische und medienpolitische Argumente gewichten.
Die Abteilung Information des Radios soll in Bern bleiben. Das betrifft die Nachrichten/Teletext, die Senderedaktionen von Echo der Zeit, Rendezvous, Tagesgespräch, Info3, Heute Morgen, SRF4 News und die Fachredaktionen Ausland, Inland, Wirtschaft, ebenso die Technik (tpc) und Dokumentation.
Die Arbeitsgruppe «Pro Radiostudio Bern»
- E-Mail: pro.radiostudio.bern@gmail.com
- Twitter: @prostudiobern
- Hashtag: #ProRadioStudioBern
- Web: proradiostudio.be
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