Stellungnahme der Gruppe Pro Radiostudio Bern zum Umzugsentscheid des Verwaltungsrates der SRG
Die Gruppe Pro Radiostudio Bern ist zu tiefst enttäuscht über den Umzugsentscheid des Verwaltungsrates der SRG. Der Wechsel grosser Teile der Radio-Redaktionen von Bern nach Zürich wird in vielen Belangen negative Konsequenzen haben.
- Das von der SRG angekündigte Sparpotential kann nicht erfüllt werden. Zum einen hat sich bis jetzt kein neuer Unter- oder Nachmieter für das Gebäude der Generaldirektion an der Giacomettistrasse gefunden. Es sieht auch nicht danach aus, als ob in den nächsten Monaten jemand bereit wäre, eine Miete von 4,3 Mio. Franken jährlich zu zahlen. Fazit: Die SRG – das heisst die GebührenzahlerInnen – müssen die leerstehenden Räume finanzieren.
- Das Zusammenlegen der Radio und Fernsehredaktionen in Zürich vernichtet längerfristig die innerbetriebliche Konkurrenz, die bis jetzt immer als «positiv» und als «Qualitätsmerkmal» hervorgehoben wurde. Folge: Die Berichterstattung von Radio und Fernsehen wird sich angleichen, weil die publizistischen Entscheide im Newsroom in Zürich getroffen werden. Die journalistische Vielfalt verschwindet.
- Der Umzug nach Zürich könnte zu einem politischen Eigengoal werden. Die Argumente für den Verbleib des Radiostudios in Bern hat der SRG-Verwaltungsrat schlicht ignoriert. Er brüskiert damit die Vertreter aller Parteien, die Hauptstadtregion Bern, die Trägerschaft SRG Bern Freiburg Wallis. Er gefährdet damit auch den Rückhalt der SRG beim Publikum und in der Politik.
Die Gruppe Pro Radiostudio Bern ist enttäuscht, dass weder das SRG-Management noch der Verwaltungsrat der SRG auf unsere Gesprächsangebote eingegangen sind und das Gespräch über unsere konstruktiven Vorschläge, wie man den Standort Bern beibehalten oder gar stärken könnte, verweigert hat. Die Gesprächsverweigerung ist ein Affront gegenüber den Mitarbeitenden.
Die Gruppe Pro Radiostudio Bern
Für weitere Fragen:
- Priscilla Imboden Tel. 079 463 04 10
- Salvador Atasoy Tel. 079 437 71 20
Vor der NoBillag-Abstimmung hat es seitens SRG noch anders getönt!
Das waren also nicht Versprechungen sondern Lügen um die Abstimmung gegen NoBillag zu gewinnen.
Gegen die starke SRG können wir also kaum etwas machen.
Eine Chance sehe ich, wenn die Politik durchsetzen kann, dass es wieder vermehrt lokale Fernseh- und Radiosender gibt und die bestehenden gestärkt werden. Mit einer entsprechenden Neuverteilung der Gebühren.